Spannweite: 4440mm
Länge: 1670mm
Flächeninhalt: 72 dm2
Profil: 10% (aus dem SA-7035 entwickelter Profilstrak, innen 11% - aussen 9%)
Gewicht: 5800g
Flächenbelastung: 81g/dm2
Antrieb: 6sLipo 5000mAh SLS/ Jetec E80, Motor Leopard LBP3674/3D 2200KV
->Schubverhältnis von Schub/Gewicht 0.5/1
Entdeckt hab ich die ASW17 1:4.5 bei TUN auf der Startseite der Homepage. Das diese mit einem Jetec-E70 funktionieren soll, wunderte mich. Erstmal dachte ich an keinen Antrieb, sondern an einen Scale Segler, welcher durch geringeres Gewicht als mein Paritech Discus 2b handlicher und besser geeignet für Handstart bei wenig Wind sein sollte. Ein Shark XL im Scale Look? Als die ASW 17 1:4.5 im rc-network vorgestellt wurde und mehr Informationen auftauchen, fand ich den leichten Jetec-E70 Antrieb zunehmed interessant. Mit nur 6S nur ein Lipo-Antriebsakku laden und nicht 2 Stück für 8S oder mehr für eine Serischaltung der Akkus, ist praktisch. Aus dem Grund das oft nur für 10 -20 sec. Motorlaufzeit für einen sicheren Start in den Alpen oder Anschluss an die Thermik in der Ebene nötig sind, wollte ich einen einfachen Antrieb ohne Serieschaltung der Akkus. Das 6S mit einem Jetec-E80 dann aber schon ordentlich Spass machen und die Kiste rauscht, bewogen mich zu diesem Antrieb, welcher nur ca. 250g mehr als das Jetec-E70 wiegt. Obwohl ein Klappimpeller nicht die ideale Starthilfe für Handstart ist, soll es ja gemäss Piloten mit der ASW17 sehr gut klappen und ich machte mit der kleinen DG600 von Chocofly ähnliche Erfahrungen, bei welcher der Handstart auch gut funktioniert an einer leicht abfallenden Wiese.
Die Flächenbelastung von 80g/dm2 bei geschätzten 5.8kg Abfluggewicht, liessen nicht gerade auf ein Thermikschleicher schliessen. Dies bestätigte mir auch ein Pilot aus der Romandie, welcher die ASW17 mit Jetec am Hang in Aktion sah und sie eher ab mittleren Bedingungen als einsetzbar betrachtete. Im Beschrieb wird von super langsam in schwacher Thermik kreisen geschrieben, gilt jedoch wohl für die reine Seglerversion, aber auch diese mit 5000g hat bereits eine Flächenbelastung von 70g/dm2. Gemäss Michael Kiefer seien 6.5kg ideal, wurde im Aufwind 06/2017 geschrieben, was jedoch einer Flächenbelastung von 90g/dm2 entspricht? Was da nun stimmt werde ich bald selber erfahren....
Die ASW17 1/4,5 ist ein sehr handliches und robustes Flugzeug mit modernster aerodynamischen Auslegung.
Man kann mit ihr super langsam in schwacher Thermik kreisen, aber auch im Schnellflug läuft sie sehr dynamisch und ist unheimlich wendig.
Beim Landen wird die ASW dank der Butterfly-Stellung sehr langsam, somit sind Landungen auf engstem Raum kein Problem.
Durch das geringe Gewicht sind Handstarts am Hang oder mit Klappimpeller auch für nicht Speerwerfer problemlos möglich.
Das Flügelprofil des Fliegers wurde von Michael Kiefer gerechnet, der auch zusammen mit Freunden den Prototypen gebaut hat.
Schlussendlich entschied ich mich für den Jetec-E80 Antrieb und liess diesen auch gleich von FW Models einbauen. Obwohl FW-Models leider den Auschnitt für den Klappimpeller nicht so schön rund ausschneiden können, wie MigFlight dies fräsen kann, war der Preis für den Einbau interessant. Als weitere Optionen wählte ich eine farbige Flügelunterseite, Anti-Kollosions Lackierung, aufgezogene Kabinenhaube und die Schutztaschen.
Lieferung:
Versprochener Liefertermin war März 2018, weil ich zusätzlich noch das Jetec80 einbauen lies, wurde es etwas später, im Mai 2018 war meine ASW17 dann abholbereit. Der Besuch bei FW-Modells war sehr interessant und Matthias Paul sehr nett. Er erklärte vieles zur ASW17 und ich durfte mich auch etwas in der Werkstatt umsehen. Eine Arbeitsumgebung welche auch mir passen würde :-) Er erklärte das pro Monat ca. 7-8 Stk. der kleinen ASW17 produziert werden und momentan eine Lieferfrist von 14 Monaten aufgelaufen ist. Dies ist, wenn man rechnet, eine ordentliche Anzahl an ASW17 die in Zukunft in der Luft sein werden.
Die Bauausführung ist nicht ganz wie Baudis, welcher für mich momentan die beste Qualität liefert die ich kenne, kommt aber sehr nahe ran. Die Oberflächen sind sehr gut und die Fläche mit 160 Cfk sehr druckfest. Die Oberflächen der Dichtlippen sind nicht ganz glatt, scheint als wäre noch Reste von Trennmittel drauf, aber abwaschen kann man nichts, sie funktionieren aber sehr gut. Die Rumpfröhre wirkt sehr stabil, man kann sie nicht so einfach verformen beim drücken. Die Antikollosionslackierung ist etwas dick aufgetragen. Die Kabinenhaube sitzt sehr stram und bleibt sicher an Ort und Stelle. Das Leergewicht ohne Jetec80 ist ca.3'500g und dies bei einer gefühlten guten Stabilität, was sich aber in der Luft dann noch behaupten muss. Das damit ein Gesamtgewicht unter 6kg zu erwarten ist inkl. 6S Jetec80, ist sehr erfreulich und ein sehr guter Wert. Insgesamt stimmt für mich das Verhältnis Preis/Leistung und die sehr kleinen Mängel, sind Jammern auf einem sehr hohen Niveau. Die Cordura-Taschen sind etwas vom Besten was mir bisher für den Transport in die Hände gekommen ist.
Gewichte:
linker Flügel 994g
rechter Flügel 980g
Rumpf inkl Jetec80 1784g
Höhenleitwerke inkl Alu Verbinder 113g
Verbinder 255g
Total Leergewicht ASW17: 3'476g ohne Jetec / inkl. Jetec80 (650g) = 4'126g
Jetec E-80 650g
Servos KST X10 28g 8Stk. 224g
Rx10 15g
Lipo 6S5000mAh 35/70C 780g
Regler YGE 135A 140g
evtl. Stützakku 40g
Total Gewicht mit allen Komponenten 5'325g ohne Kabel, Akkuhalterung, Blei etc.
Bau (Herbst 2018 - Winter 2019):
Der Bau beschränkte sich auf den Einbau der 6 Flächenservos in den Flügel, dem HLW-Servo im Heck, dem Seitenruder-Servo vorne im Rumpfe, dem Rumpfausbau für Akkuhalterung und der Verkabelung. Eigentlich noch überschaubaur, will man alles seriös und sauber ausführen, lohnt es sich etwas Zeit zu investieren.
Die Servos in den Flächen baute ich mittels Servorahmen von Servorahmen.de mit Gegenlager ein. Klassisch Überkreuz angelenkt und kein IDS oder LDS-System. Irgendwie hab ich bei der Bestellung Gedanken dazu ausgeblendet und dachte, man kann dies dann beim Bau entscheiden, Überkreuz oder IDS. FW-Models hat jedoch bereits Ausschnitte für das Gestänge und die GFK Ruderhörner gemacht, somit war die Entscheidung gegeben, Überkreuz. Möchte jemand IDS montieren, so sollte dies bereits bei der Bestellung erwähnt werden. Schlussendlich war ich froh, dass FW-Models bereits Ausschnitte für das Gestänge machte, da Überkreuz für Hangflug mit Ablasser sicher weiterhin die beste Lösung ist.
Wie schon bei einigen Modellen bemerkt, sind auch bei der ASW17 die grösse der Servoausschnitte eher knapp für die X10, sie sollten etwas länglicher sein, damit die unterer Schraube für den Servo ein- und ausbau noch zugänglich ist. Hier musste ich etwas fräsen und an das Limit gehen, damit die Schraube noch erreichbar ist. Man sollte sich schon vor dem Einbau der Anlenkung überlegen, wie man das Butterfly ansteuern will, FW-Models empfielt neu die innere Klappe nach unten zu fahren, die mittlere nach oben und das Querruder neutral zu lassen. Die Platzverhältnisse für die Anlenkungen werden gegen den Aussenflügel immer knapper. Bei der innersten Wölbklappe hat man genügen Platz, bei der mittleren Klappe und beim Querruder wird es eng. Man muss einige Tricks anwenden, um den Ausschlag zu erreichen und die Anlenkung komplett unter den Servodeckel zu bringen. Gapelköpfe müssen etwas bearbeitet werden und auch die relative dicke Servoabdeckungen auch. Aber eine Öffnung oder Abdeckung mit Beule ist nicht nötig. Bei PAF-Modellbau fand ich passende Hutzen für die Abdeckung der Anlenkung auf der Flügel Oberseite. Eigentlich schade werden diese nicht gleich auch von FW-Models mitgeliefert.
Für den Anschluss der Flächenservo wird ein D-Sub 9Pol Stecker verwendet. Dieser montiert man am Rumpf am besten aussen, ansonsten wird es eng mit dem Impeller. Ich hab den Stecker leicht versenkt, dies jedoch auch nur aus optischen Gründen. Im Flügel ist der Stecker lose.
Das HLW Servo KST x10 wird direkt im Seitenruder eingebaut, hier hätte jedoch auch locker ein grösseres Servo Platz. Ich verwendete dazu wie in den Flächen einen Servorahmen mit Gegenlager von Servorahmen.de. Damit der Kugelkopf auf dem HLW Gestänge nicht hin un her rutschen kann, hab ich aus einem Messingröhrchen passende Distanzhülsen gemacht. Eine Seite ist dabei fix auf dem Stahldraht verklebt. Auf der anderen Seite hab ich das Loch im HLW aufgebohrt, so dass die Hülse fix im HLW steckt.
Da bei einem Impeller ein ordentlicher Luftstrahl auf das HLW trifft, hab ich dieses zusätzlich gesichert mit einem 1mm Stahldraht-Bügel, welcher das HLW zusammen hält. Einige Fotos dazu:
Das Seitenleitwerk-Servo KST X15 ist vorne im Rumpf eingebaut. Die Augenschraube für die Anlenkung muss im SLW noch eingeharzt werden. Da auch auf das Seitenleitwerk der Luftstrahl des Impeller trifft, sollte auch dieses sehr spielfrei sein. Ich hab den Bodenzug vorn im Rumpf noch zusätzlich fixiert. Der Ausbau des Rumpfes hab ich mit 3mm Sperhholz gemacht, welches ich anschliessend mit schwarzem GFK beschichtet habe. Das Röhrchen für den Flitschenhacken sitzt in einem Sperrholz Sandwich, auf welchem das Akkubrett aufliegt.
Da ich das Jetec80 zuerst in enem andern Modell hatte, welche nicht mit HV-Servo ausgerüset war, musste ich diesem noch ein HV Servo spendieren. Ich wählte ein Hitec HS5585MG, welches ich dann noch auf 180° programmieren musste.
Der Schwerpunkt wird von FW-Models ohne Montage der Flächen angegeben. Für mich geht dies irgendwie gegen den Strich, ein Modell wiegt man für mich immer inkl. Flächen aus.
Der Schwerpunkt inkl. Flächen wurde im rc-network mehrfach diskutiert und bei 90mm angegeben. Ich erreichte den Schwerpunkt mit ca 40g Blei am Heck.
Die Einstellungengemäss der Ruderausschläge übernahm ich von FW-Modells.
Querruder |
inklusive Wölbklappe (3 Klappen) - Wurzelrippe Wölbkllappe: ↑ 6 mm↓ 3 mm - mittleres Ruder: ↑ 15 mm↓ 5 mm - Querruder aussen gemessen: ↑ 9 mm ↓ 6 mm |
Höhenruder |
Innen gemessen: ↑ 20 mm↓ 15 mm |
Seitenruder |
Oben gemessen: 20 mm |
Thermik: - Wurzelrippe Wölbkllappe: ↓ 5 mm - mittleres Ruder: ↓ 3 mm - Querruder aussen gemessen: ↓ 1 mm Speed Kunstflug: - Wurzelrippe Wölbkllappe: ↑ 2 mm - mittleres Ruder: ↑1mm - Querruder aussen gemessen: ↑ 1 mm |
Landung (Butterfly): |
- Wurzelrippe Wölbkllappet: ↓ 50 mm - Mittleres Ruder: ↑ max - Höhenruderzumischung: ↓ 4 mm |
Flug (Frühling 2019):
Für den Start an leicht abfallender Wiese setzte ich die Wölbklappen auf Startstellung (10mm nach unten). Ein Helfer (kein Speerwerfer) startete mir die ASW17 bei vollem Schub des Impeller aus der Hand, was sehr gut klappte, ohne das die ASW17 stark durchsackte. Der Regler meldete beim zweiten Steigflug ca. 120A und nach ca.35sec erreichte ich mittels eher flachem Steigen mit hoher Geschwindigkeit ca. 200m Höhe bei 700mAh verbrauchter Kapazität, Schub raus und Impeller rein. Die ASW17 gleitete sofort sehr schön und lag gut in der Luft, in der Thermikstellung hing das Heck etwas herunter, so das ich etwas wenig Tiefenruder trimmen musste für diese Flugphase. Um den Schwerpunkt zu prüfen hab ich dei ASW17 angestochen und den Höhenruder Knüppel los gelassen, die ASW17 blieb in ihrer Bahn ohne sich ab zu fangen. Dies jedoch weil ich noch etwas Tiefenruder getrimmt hatte von der Thermikphase, weil ich die Trimmung noch nicht Flugphasenabhängig programmiert hatte. (Sie würde sich somit sicher etwas abfangen bei Trimmung in Null Position). Anschliessend wurde die Wirkung des Butterfly in ausreichender Höhe geprüft, der Wert der Tiefenruder beimischung war noch etwas zu wenig, die Bremswirkung jedoch sehr gut. Im Anschluss genoss ich den Flug und konnte mit einigen Milanen und Bussarden auf ca. 400m steigen. Die Höhe hab ich vorerst mit einigen raschen Richtungswechseln und verlassen der Aufwindzone abgebaut, Ablasser machte ich dann erst aus unter 200m, der erste vorgeschmack war gut, die ASW17 kommt sehr leise daher und hat danach noch lange Fahrt. Nach ca. 40min gings dann zur Landung, die ASW17 gleite jedoch in ca. 40m Höhe noch extrem gut und lange, so dass ich erst nach 45min landete. Da sie so gut gleitete, holte ich etwas mehr aus zur Landung, da die Bremswirkung jedoch sehr gut ist, kam ich dann etwas zu kurz und es gab noch keine bei Fuss Landung. Ein rundum gelungener Erstflug und ich bin gespannt um das Potential der ASW17 noch weiter zu erfliegen.
Im Juni 2019 konnte ich die ASW17 erstmal so richtig am Hang fliegen. Handstart ohne Helfer war mit etwas Wind problemlos und dies war genau was ich ich mir erhoffte. Sie marschiert sehr gut und ist sehr schön in der Thermik zu kreisen. Inzwischen hatte ich die Trimmung Flugphasenabhängig gemacht. In der Speedstellung hält die ASW17 beim Anstechen nun ihre Bahn und fängt sich nicht ab, dabei rollt sie wie an der Schnurr und mit allen Klappen als Querruder für die Grösse des Modells relativ schnell. Loopings gelingen sehr gut auch ohne SnapFlap, ich bemerkte mit SnapFlap jedenfalls keine grossen Vorteile. Bemerkenswert ist wie die ASW17 die Fahrt im Looping behält. Die Flächen biegen sich jedoch bei engeren Loopings mit höhere Geschwindigkei deutlich. Dies ist jedoch aus meiner Sicht nicht kritisch,es handelt sich ja nicht um einen Akrosegler wie eine Swift, Stingray und was sich biegt, bricht nicht. Trotzdem mahnt dies den Piloten insbesondere bei eher turbulenten Verhältnissen zu Vorsicht. Wichtiger ist die Torrsionsfestigkeit und da bemerkte ich keine Probleme. Was mir besonders gefiel, war das Rauschen im Schnellflug der ASW17, was kein Heulen ist, was für mich für die gute aerodynamische Auslegung spricht.
Durch das geringe Gewicht steigt die ASW17 sehr gut in der Thermik, im Juli 2019 flog ich die ASW17 zweimal bei eher schwacher Thermik und wenig Hangwind, obwohl ich einmal den Jetec-Antrieb nutzen musste um einen Absaufer zu verhindern, konnte ich mich auch bei schwacher Thermik mit der ASW17 gut halten. Bei dieser ruhigen Luft macht ich einen Ablasser aus ca. 230m, bei welchem die Telemetrie eine Geschwindigkeit von 200km/h meldete, die ASW17 nihmt sehr rasch Geschwindikeit auf !
Die ASW17 stellt für mich ein alltagtaugliches praktisches Modell dar, welches rasch aufgbaut ist, einfach im Handling ist, einfach zu Starten ist und im Flug sehr viel bietet. Inzwischen wagte ich es auch die ASW17 selber in der Ebene mittels Jetec zu starten, was sehr gut klappte.