Spannweite: | 2800mm |
Länge: | 1560mm |
Flächeninhalt: | 48dm2 |
Profil: | 7.9% |
Gewicht: | 4097g (mit Antriebsakku vor SP) / 4297g (mit Antriebsakku im SP und 2x LiIon) |
Flächenbelastung: | 85g/dm2 (mit Antriebsakku vor SP) / 90g/dm2 (mit Antriebsakku im SP und 2x LiIon) |
Empfänger: | Rex10 Assist |
Antrieb: | Leopard LC500 1720kv, 5:1 Getriebe, YGE 95 LVT, Spinner RFM Scale 40mm mit breitem Mittelteil, GM 20x13 Scale, 5S3800mAh |
Servo: | Querruder, Wölbklappen: KST X10 |
Höhe- und Seitenruder: KST X15 |
Inspiration:
Zusammen mit Onkel Bruno habe ich mehrfach Achim D. und sein Eigenbau Fox am Hang erlebt, dieses Modell mit diesem nicht veröffentlichem Profil war eigentlich unser Wunsch. Als ich dann von More than Scale den kleinen Pinochcio Fox mit 2.8m und einem dünnen Profil von 7.9% entdeckte, kam dieser dem Wunsch von der Auslegung her sehr nahe. Leicht, in Hartschale, dünnes Profil, dies klang viel versprechend. Auch Onkel Bruno war sofort vom Pinocchio Fox 2,8m angetan und bestellte nur kurze Zeit später als ich. In Schwabmünschen 2019 sah ich dann den kleinen Pinocchio auch erstmal real, in den vielen Grossmodellen ging er fast unter, aber nicht bei mir.
Ich wählte die Option Hartschale, mit Speziallackierung, beschnittener und lackierter Kabinenhaube und das komplette Schutztaschen-Set. Harald von More than Scale informierte laufend und vorbildlich Änderungen zum Modell und so wurde es dann eine leicht verstärkte Version der Hartschalen-Version Die Lieferfrist war zuerst auf ca.12 Monate angepeilt und wurde dann um 4 Monate verlängert auf April 2020. Es wurde dann jedoch etwas später, im Juli 2020 (1 1/2 Jahre nach Bestellung) erhielt ich mein Pinocchio 2.8m. Kurz davor erschien im Aufwind 4/2020 ein Testbericht
Lieferung:
Ein kompakter Karton kam bei mir im Juli 2020 an und alles war sauber und gut geschützt verpackt. Soviel Herzblut und Liebe zum Detail kam mir noch nie aus einem Modellflugkarton entgegen. Vieles noch zusätzlich angeschrieben, wo der Dekorsatz verpackt ist, Dekor in unterschiedlichen Versionen, spez. für meine Farbgebung. Zubehör Beutel mit Teilen für die Anlenkung, Zubehör für den Cockpit Ausbau und öfters einmal ein Notiz für zusätzliche Informationen.
Aber zur Hauptsache, Flügel, Rumpf und Leitwerk, alle Teile machen einen sehr sauberen Eindruck und sind schön lackiert. Das Seitenleitwerk ist fertig montiert und angelenkt am Rumpf, da kommt Freude auf. Der Rumpf hat Spanten, das hab ich so noch nie gesehen und ist an einigen Stellen nicht besonders Druckfest. Ich hab da meine Bedenken für alpinen Einsatz, aber gemäss Harald von More Than Scale: "Der Rumpf Aufbau ist eine Entwicklung von mir. Der Länge nach verlaufen je 2 Carbon Stringer (bzw Glas voren) von unter dem Höhenleitwerk bis in die Nase und bilden mit den Spantern einen Kasten. Der Vorteil der Spanten ist, dass sie bei Überlast brechen und damit die Energie aufnehmen und die Rumpfwand damit nicht so viel Schaden erleidet. Das macht Reparaturen einfacher, bzw nicht so umfangreich. Bis jetzt hat sich das sehr gut bewährt"
Die Flügel in Hartschale sind sehr Druckfest und sind wesentlich stabiler als der Rumpf, wird das zusammen passen? Die Ruder an den Flügel sind sehr sauber ausgeschnitten und die Dichtlippen passen perfekt für die Ausschläge. Das HLW ist ebenfalls sehr stabil.
Gewichte:
Pinocchio Fox 2.8m | Swift 2.8m ps-models (gemäss rc-network 1. Serie Modell) | ||
linker Flüge | 783g | 887g | |
rechter Flügel | 760g | 890g | |
Rumpf mit SLW und Anlenkung | 735g | 1082g | |
Kabinenhaube(lackiert) und Rahmen | 127g | (Haube wohl im Rumpfgewicht) | |
Höhenleitwerk | 113g | 199g | |
Verbinder | 127g | 206g | |
Total Leergewicht | 2645g | 3264g |
Bau (Sommer 2020 - Herbst 2020 ):
Ich begann den Bau mit dem Einbau der Flächenservo KST X10. Erstmals konnte ich auch die Unterschale mit den neueren Servorahmen von Servorahmen.de abstützen. Ich verwendete M2.5 MP Jet Gabelköpfe mit Bolzen. Die Angaben zu den Ausfräsungen im Flügel für die Anlenkung passsen auch für diese, obwohl ich das Gestänge für WK leicht biegen musste. Aber es passt ansonsten einfach alles und ist von More Than Scale sehr überlegt, die Positon der Servo, die grösse der Aussparung des Servokasten, die Servoabdeckungen, da musste ich niergens etwas nachfräsen. Genügend Platz für die Servos und es passt einfach.
Der Bau ging weiter mit der Kabinenhaube, welche ich fertig zuschneiden und lackieren liess. Diese passt perfekt und dank der Lackierung, passt sie auch perfekt zum Farbton der blauen Rumpfoberseite. Der Haubenrahmen ist sehr leicht. Entgegen der Bauanleitung fertigte ich eine Kabinenhaube Entriegelung von hinten unter dem Flügel mittels eines 0.8mm Stahldraht an. Vorne verwendete ich das mitgelieferte Frästeil aus beschichtetem Holz.
Eigentlich mache ich mir nie die Mühe das Cockpit auszubauen, aber wenn da Steurknüppel, Instrumente, Instrumentenpilze, Pedale etc. vorhanden sind im Bausatz, mache ich dies gerne und es machte mir sogar Spass. Innerhalb eines Abends schaffte ich den Ausbau. Auch hier wird die Liebe zum Detail und das Herzblut von Harald von More than Scale wieder sichtbar: 3D gedruckte Steuerknüppelgriffe und Manscheten für den Steuerknüppel. Und auch hier: es passt einfach alles sehr gut, Instrumentenpilz, Sitzpolster sind bereits passend zugeschnitten, man muss eigentlich nur noch alles verkleben und das Resultat sieht optisch sehr ansprechend aus für die Zeit, welche man investiert!
Es war für mich klar, dass ich einen Antrieb verbauen wollte mit 4 oder 5S. Der Reisenauer-Antrieb Leopard LC500, 1720kV mit 5:1 Getrieb erlaubt sogar einen Spielraum von 4 bis 6S. Aus diesem Grund machte es auch Sinn wie von More than Scale empfohlen, den Antriebsakku im Schwerpunkt zu montieren. Für die Montage und den schnellen wechsel des Antriebsakku unter dem Servobrett, liegen dem Baukasten drei Frästeile bei. Der Motor wurde mit einem 39mm Spant (40mm wäre wohl besser) und einem RFM 40mm Scale Spinner mit breitem MIttelteil verbaut. Der Spinner passt sich gut der Rumpfkontur an. Obwohl es immer wieder schmerzt die Seglernase ab zu trennen, man kommt einfach mit Motor mehr und entspannter zum fliegen und risikiert keine Aussenlandung. Als Propeller wurde ein GM 20x13 Scale verbaut, dieser liegt mit dem RFM Spinner mit breitem Mittelteil extrem gut am Rumpf an. Der Spinner überlegte ich mir noch halb blau zu lackieren, um ihn etwas zu verstecken.
Die Anlenkung des Höhenleitwerk erfolgt mit einer Schubstange. Im HLW-Ruder wird ein rechtwinkliger Dorn eingeklebt, welcher bereits fertig gebogen und angeraut beiligt, somit kommt man mit dem Bau ungemein schnell voran. Man muss nicht biegen, ablängen, aufrauen, prüfen etc.
Das Servobrett sitzt über dem Antriebsakku und auch hier hat Harald eine geniale Lösung für etwas höhere Antriebsakku realisiert, indem die Servos von unten in das Servobrett positioniert werden, aber von oben fixiert.
Die Seitenruder Anlenkung wird via Seilzug realisiert, welcher bereits am Seitenruder montiert ist. Mittels zwei Umlenkrollen aus 3D Druckteilen, werden die Seile im Heck auf die richtige Höhe im Rumpf gebracht, damit sie ohne die Rumpfröhre zu streifen auf das Servobrett treffen. Somit wird auch hier die Fertigstellung extrem erleichtert. Man muss nur das Seitenruderservo mit Hebel montieren, die Seilzüge ablängen und Gabelköpfe montieren. Fertig und passt einfach.
Als letzte Arbeit blieb noch der Einbau des Empfänger, resp. wo dieser und der Regler platziert und befetsigt werden sollen. Dem Bausatz liegt ein schmalles Brett bei, welches vorne ins Rumpfboot, hinder dem Bugrad geklebt werden soll. Auf diesem kann man dann den Regler und Empfänger fixieren. Als ich den Schwerpunkt von 81mm prüfte, stellte ich fest, dass etwas über 200g Blei in die Nase nötig wäre. In einem Segler welcher mit Elektroantrieb versehen ist zusätzlich Blei zu montieren, ging mir gegen den Strich und so kam ich auf folgende Lösungen, bei welchen ich den Schwerpunkt ohne Blei einstellen konnte und fertigte mir dazu ein eigenes Brett an, welches ich vorne im Rumpf einklebte. Erst zu spät kam mir die Idee, das ich den Rumpf vorne zusätzlich innen mit einer Gewebelage hätte verstärken können, da er mir etwas weich schien, war dies auch der Grund für ein Brett, welches noch etwas stabilisiert. Der Regler ist unter diesem Brett am Rumpfboden fixiert:
Reine BEC Versorgung, Antriebsakku vorne (4097g/ 85g/dm2):
Der Antriebsakku aus dem Schwerpunkt um die Länge des Akkus nach vorne verschoben, dabei wird der Akku auf seinem Brett um 180Grad gedreht und eine zweite Lasche für das Akkubrett vorne in den Rumpf eingbaut.
Zusätzliche Empfängerakkus, Antriebsakku im Schwerpunkt, ohne BEC (4297g/ 90g/dm2):
Der Antriebakku bleibt im Schwerpunkt, anstatt 200g Blei werden vorne zwei zusätzliche Empfängerakkus eingebaut mit Akkuweiche. Somit hat man eine Doppelstromversorgung (Jeti V-Kabel als Akkuweiche) und die ganze Kapazität des Antriebsakku für den Motor. Das BEC wird abgeklemmt.
Empfängerakkus, ohne Antriebsakku im Schwerpunkt, als Segler (ca. 3800g/ g/dm2):
Der Antriebakku im Schwerpunkt könnte man mit den zwei zusätzliche Empfängerakkus vorne entfernen und der Schwerpunkt wird dabei nicht verändert. Wenn man zusätzlich den Spinner mit Propeller abschraubt und die Ursprüngliche Seglernase so gestaltet, dass man sie auf der Motorwelle fixieren kann und gleich schwer wie der Spinner und Propeller ist, hat man eine reinen Segler (mit Motor als Blei)
Während den letzten Einstellungen am Modell, bei welchem auch ein Probelauf des Motors dazu gehört, bekam ich bedenken, dass der Propeller an der Radanformung des Rades anhängen/blockieren könnte. Harald von More than Scale war dies bewusst und er hatte ein 3D-Druckteil bereit. Da ich jedoch kein Rad eingebaut habe, war dieses nicht passend und ich fertigte ein eigenes 3d-Druckteil an. Harald lieferte mir aber dann auch noch die STL Datei für seine Variante ohne Rad.
Die Rudereinstellunge übernahm ich gemäss Bauanleitung.
Flug (Herbst 2020 )
So rasch (6Wochen) und ohne grössere Probleme hatte ich wohl noch selten ein Modell in dieser Art flugbereit. Ich nutze einen sehr schönen Septembertag für den Erstflug und startete mit laufendem Motor aus der Hand. Der Pinocchio wurde mir fast aus der Hand gezogen, ohne Wind und nur mit zwei drei Schritten konnte ich den Pinocchio seinem Element übergeben. Der Motor zog den Pinocchio sicher und kraftvoll in einem 45Grad Winkel in die Höhe. Der Motorstrom pendelte sich nach dem Einschaltmoment bei 55A ein. Auf ca. 120m stellte ich den Motor ab und der Pinocchio Fox gleitet schön dahin, ohne irgendwelche Trimmkorrekturen. Das Vario meldete schwaches steigen und so wölbte ich den Flügel und kreiste ein. Die Thermik war sehr schwach, aber trotzdem konnte ich einige Meter an Höhe gewinnen. Ich kreiste dabei eher flach und nicht besonders eng.
Danach erfolgten ein paar schnellere Überflüge und Wenden mit dem Profil im Strak und mehreren Steiflügen mit dem Motor. Beim Anstechen behält der Pinocchio Fox mit dem Schwerpunkt von 81mm genau seine Bahn und fängt sich nicht ab. Ein rundum gelungener Erstflug, welcher das Potential des Pinocchio Fox noch lange nicht ausgereizt hat. Die handlichkeite des Modells beim Start, wird sicher dazu führen, dass dieses Modell als Kunstflugsegler öfters zum Einsatz kommen kann und mit dem E-Antrieb auch wenn nicht gerade Hammerthermik vorhanden ist.
Der zweite Flug dauert gleich knapp zwei Stunden und war bereist ein Highlight. Bei konstantem Hangwind mit durchschnitlich ca. 15 km/h konnte ich mich weiter an das Potential des Pinocchio Fox heran tasten. Das Modell wirkt leichtfüssig und liegt sehr gut an den Ruder. Bei Ablasser aus max 200m wurde dann auch Kunstflug und die Umsetzung in erneuten Höhengewinn getestet. Rollen gelangen langsam schöner, als mit vollem Speed und vollem Querruderausschlag (gemäss Anleitung). Die Geschwindigkeit wurde mit max. 200km/h per GPS gemeldet. Die Umstetzung und der Durchzug sind für 4.1kg gut, nach Rollen hatte ich jedoch das Gefühl das die Geschwindigkeit im Vergleich zu einem 3.2m/7kg Kunstflugsegler mehr abnahm. Also etwas Ballast wird da sicherlich noch helfen. Bei Gegenwind und gesetztem Butterfly kommt der Pinocchio Fox sehr langsam zur Landung heran und war immer gut kontrollierbar.
Der Antrieb passt sehr gut zum Modell, auch wenn der Propeller mit 20x13 optisch gross wirkt am Modell. In der Ebene und ohne viel Wind starte ich damit den Fox locker aus der Hand und ergibt bis 6 Steigflüge auf ca. 200m. Bei Flügen in der Ebene nahm ich mir dann einmal Zeit, die Querruderdifferenzierung zu optimieren für meinen Geschmack. Schlussendlich habe ich eine grössere Differenzierung gegenüber der Bauanleitung für mich als passend erflogen. Damit hatte ich das Gefühl, das der Fox schöner und runder rollt und auch weniger bremst. Neu hab ich auf den QR anstatt +15/-11 nun +15/-6 für normal und anstatt +20/-16 neu +20/-8 für maximalen Ausschlag. Die WK als Queruder anstatt +6/-4 neu +6/-2 für normal und anstatt +8/-6 neu +8/-2 für maximal Ausschlag. Die Rolle ist zwar wohl weniger schnell, aber immer noch ansprechend und schöner zum fliegen.